Donnerstag, 20.04.00, 20
Uhr: Der fertig beladene 40Tonner im Hof der OASE in Hersbruck wartet
auf die Fahrer
OASE -
Hilfe für Menschen in Not
Es soll Ostern werden im Kosovo
!
Unter diesem Motto führte die
"OASE-Hilfe für Menschen in Not" zu Ostern 2000 einen Hilfsgütertransport
nach Mitrovica / Kosovo durch. Der erste Transport nach dort ging
Weihnachten 99 auf die Reise.
Ganz herzlichen Dank an die, die
den Transport mit Gebet oder einer Geldspende begleitet haben !
Über diese Webseite konnte man sich
über den aktuellen Stand der Fahrt informieren, denn diese Webseite wurde
täglich aktualisiert. Die letzte Meldung steht
deshalb an oberster Stelle. Es war der erste Versuch,
den grossen Freudeskreis der OASE statt über das Telefon über
das Internet auf dem Laufenden zu halten.
Am Sonntagmorgen (30.05.00) um 8 Uhr
rollte der Lastzug in Hersbruck wieder auf den Hof der OASE. Im
Gottesdienst um 10 Uhr in der Mühlstraße in Hersbruck berichteten
Arvid und Frank über die kleinen und grossen Wunder, die sie mit Gott
erlebt haben.
Samstagabend um 21.04 Uhr SMS: "Wir
sind in Modena - Gruss an alle von Frank und Arvid! Jetzt geht es
'rauf auf den Brenner". Das heisst also, dass sie demnächst die
österreichische Grenze erreichen.
Am Freitagabend um 21 Uhr meldeten sich
Arvid und Frank bereits aus der griechischen Hafenstadt Igoumenitsa an der
Adria. Die Grenzabfertigungen gingen so schnell, dass sie einen Tag früher
als geplant die Hafenstadt erreichten. Auch die Fähre konnten sie umbuchen,
dass sie nun bereits am Freitagabend um 23.30 Uhr mit der Fähre nach
Brindisi in Süditalien fahren. Damit könnten sie schon am Sonntagmittag
- also einen Tag früher wieder in Hersbruck sein.
Am Donnerstagabend um 20.15 Uhr haben
Arvid und Frank die Rückfahrt angetreten. Peter Hoffmann begleitete
unseren Lastzug durch den Kosovo nach Süden bis an die makedonische Grenze.
Jetzt geht es durch Mazedonien und durch Griechenland zum Hafen von Igoumenitsa.
Von dort wollen sie am Samstagabend um 23.30 Uhr mit der Fähre von Griechenland
nach Brindisi in Süditalien fahren. Am Montag, 01. Mai, wird der Lastzug
mit Arvid und Frank in Hersbruck zurückerwartet.
Wie haben Arvid und Frank den
letzten Tag in Mitrovica verbracht ?
Am Donnerstag waren Arvid und Frank
mit Peter Hoffmann unterwegs, um Lebensmittelpakete an arme Menschen -
insbesondere kinderreichen Familien zu verteilen.
Auf einem Bauernhof haben sie eine Frau
mit 7 Kindern angetroffen. Ihr Mann und die Tiere wurden getötet.
Dieser Familie kauften sie eine Kuh mit Kälbchen.
Der Wiederaufbau eines stark zerstörten
Hauses von einer Frau mit neun (7 eigene und 2 Waisen ) Kindern kommt gut
voran, berichtet Frank. Der Dachstuhl steht schon.
Telefoninterview mit Frank nach
zwei Tagen in Mitrovica / Kosovo
Was haben Arvid und Frank am
Dienstag und Mittwoch in Mitrovica gemacht ?
Zunächst Familien besucht, die Frank
schon von seinem ersten Besuch kannte. Dem alten Mann, der im letzen Jahr mit
dem Kopf auf einen Ofen aufgeschlagen und sich schlimme Gesichtsverletzungen
zugezogen hatte, geht es besser. Die Wunde verheilt gut. Eine junge Witwe, die
beim ersten Besuch sehr viel weinte, erkannte Frank gleich wieder und freute
sich sehr über den Besuch. Sie zeigte Bilder von der Trauerfeier ein Jahr
nach der Beisetzung ihres Mannes.
Was passiert zur Zeit auf der
Missionsstation bei Peter Hoffmann ?
Peter Hoffmann ist dabei, Aufbaumannschaften
zusammenzustellen, damit Witwen und alte Menschen wieder ein festes Dach
über dem Kopf haben und ein Raum im Haus bewohnbar ist. Die gelieferten
Fahrräder helfen, die Wegezeiten zwischen Baustelle und Missionsstation
für die Mitarbeiter zu verkürzen.
Wie ist die allgemeine Lage in
Mitrovica ?
Der Kosovo ist nach wie vor ein
rechtsloses Land. Es gibt Polizei, aber keine Gesetze.
Es fällt auf, dass es neben vielen
armen Witwen und armen alten Menschen auch viele Leute mit grosser Kaufkraft
gibt. Woher haben die Leute das Geld ? "Sie haben Verbindungen nach Deutschland,
wo das Geld legal oder illegal beschafft wird."
Der serbische und der albanische Bürgermeister
würden zusammenarbeiten, aber die Extremisten auf beiden Seiten passen
auf, dass nichts zusammengeht: "Wenn ich zuviel mache, bin ich ganz schnell
nicht mehr da". Wer kooperieren will, ist schnell ein toter Mann.
Die Geschichte dieser Reise.
Wer es chronologisch möchte, der fange unten an.
Am Ostermontagabend um 21.14 Uhr SMS
von Frank: "Es ist abgeladen !"
Am Ostermontag-Nachmittag trafen Arvid
und Frank bereits um 17 Uhr in Mitrovica / Kosovo ein.
Nach der freudigen Begrüssung haben sie mit dem Abladen begonnen, damit
die wertvolle Fracht vor der Nacht in das bewachte Lager kommt.
"Wir sind drin": Am Ostermontagmittag
um 14 Uhr passierte unser Lastzug in Begleitung von 3 Jeeps und einem gepanzerten
Fahrzeug die Grenze in den Kosovo. Dank der KFOR-Begleitung konnten unsere
Fahrer die Grenze ohne Wartezeit passieren und mussten sich nicht in die lange
LKW-Schlange einreihen.
Am Ostersonntagnachmittag erreichten
sie um 15 Uhr das westlich von Skopje gelegene KFOR-Lager Tetovo. Da
an den Osterfeiertagen kein KFOR-Konvoi in den Kosovo fährt, unser Transport
aber bei der KFOR angemeldet war, kommen am Ostermontag deutsche Feldjäger
extra aus Prisren / Kosovo über die Grenze nach Mazedonien, um unser
Fahrzeug zu begleiten. Die Fahrer Arvid und Frank haben also eine wohl verdiente
Pause bis Montagmittag 12 Uhr, nachdem sie zwei Nächte durchgefahren
sind.
Am Ostersonntagmorgen erreichten sie
um 6 Uhr die makedonische Grenze. Weil Probleme mit dem makedonischen Zoll
zu erwarten waren, rief Frank an, und die Gemeinde Hersbruck, die sich gerade
zum Ostergottesdienst versammelt war, betete um Gnade und Führung für
die Abfertigung. Im Hauptgottesdienst um 10 Uhr konnte Hanni Feldhoff dann
verkünden, dass die Einreise nach Makedonien ohne Probleme gekappt hat.
Das tat nicht nur den Fahrern gut, sondern auch der Gemeinde in Hersbruck.
Am Samstagabend sind sie in Igoumenitsa
/ Griechenland angekommen,
Am Samstagmorgen meldeten sie sich per
SMS von der Fähre, die sie von der Südspitze Italiens nach Griechenland
bringt.
Nachdem sie in der ersten Nacht einige
Staus umfahren mussten, meldeten sich die Fahrer Freitag, 21.04., um 17.30
Uhr aus der Höhe von Ancona / Italien. "Alles o.k., 31 Grad
im Schatten"
Am Gründonnerstag-Abend,
20.04., um 23.00 Uhr wurden die beiden Fahrer nach gemeinsamen Gebet
auf die lange Reise geschickt (insgesamt über 5.000 km).
Alle Vorbereitungen liefen wunderbar !
Auch die Sonderfahrgenehmigung für die Feiertage traf noch rechtzeitig
aus Rom ein.
Am Mittwoch bekommen wir freundlicherweise
ein Dokument vom Gesundheitsamt in Lauf
Am Dienstag haben wir die Ausfuhr
beim Nürnberger Zollamt angemeldet.
Die Fahrer
Arvid, Berufsschullehrer aus Hersbruck
(rechts im Bild bei der Abfahrt) und
Frank, Disponent, aus Altenthann,
Studiogast nach der ersten Fahrt in der Sendung LICHTBLICKE am 16.01.2000
Die Reiseroute
Hersbruck - Rosenheim - Kufstein/Österreich
- Verona/Italien- Foggia - Brindisi - Igoumenitsa/Griechenland - Skopje/Makedonien
- Mitrovica/Kosovo/YU - und zurück.
Die Ladung
1200 Lebensmittelpakete, Hygiene-Artikel,
Fahrräder, Kleidung, Schuhe und Haushaltsgegenstände.
Ziel
ist die Stadt Mitrovica 35
km nordwestlich von Pristina, wo der Deutsche Missionar Peter Hoffmann
Witwen, Waisen und alte Menschen mit Lebensmitteln, Kleidung und Brennholz
versorgt. Nach dem Winter beginnt jetzt der Wiederaufbau von zerstörten
Häusern, und eine Kindertagesstätte wird eingerichtet.
Peter Hoffmann berichtet, dass die Krawalle
in Mitrovica zwischen Albanern und Serben die Arbeit in der geteilten Stadt
in den vergangenen Monaten stark behindert haben.
"Schnell fliegen Steine. Ein
kleiner Fehler kann das Leben kosten."
Eindrücke unserer Fahrer vom
ersten Transport Weihnachten 99 nach Mitrovica:
Wege, die als solche nicht mehr
zu erkennen sind,
Häuser , die zerstört
oder ausgebrannt sind,
Kinderaugen, die traurig sind,
Herzen, die zerbrochen sind.
Wo Hoffnungslosigkeit, Trauer und
Elend herrscht, da dürfen wir Hilfe bringen. Der Lastzug wird am Mo,
01. Mai, zurückerwartet. Weitere Transporte sind geplant.
Was ist die OASE ?
Die "OASE - Hilfe für
Menschen in Not" ist ein Arbeitszweig des "Verein für
Gemeindewohl und Mission e.V.", in dem sich Mitglieder aus neun Evangelisch-Freikirchlichen
Gemeinden in Bayern zusammengeschlossen haben. 1999 gingen 46 Transporte
nach Albanien, Bosnien, Kroatien, Rumänien, Ungarn und Jugoslawien.